Die afrikanische Kunst hatte einen erheblichen Einfluss auf westliche Künstler.

Ein Großteil der Stammeskunst von der Vorgeschichte bis zur Gegenwart stammt vom afrikanischen Kontinent.

Und wenn man sich mit der Kunst Afrikas beschäftigt, erfährt man, dass die frühesten Skulpturenformen auf die Zeit um 500 v. Chr. datiert werden und aus Nigeria stammen.

Skulpturen werden immer aus verschiedenen Materialien wie Holz oder Stein hergestellt, und Shona-Skulpturen aus Simbabwe sind ein typisches Beispiel exquisiter Steinmetzkunst. Kunst aus Afrika war oft mit Stammes- und Ritualzeremonien verbunden. Viele in der Antike geschaffene Objekte wurden nicht als ästhetische Errungenschaften angesehen und es wurden keine Anstrengungen unternommen, sie zu bewahren. Die ausländische Kolonisierung der meisten Länder in Afrika südlich der Sahara änderte wenig an diesem Zustand und afrikanische Kunst blieb weiterhin undokumentiert.

Felsmalereien und Masken Hervorragende Beispiele

Malereien sind die älteste bekannte Form der Stammeskunst, die aus afrikanischer Felskunst stammt. Hervorragende Beispiele hierfür finden sich in den Drakensbergen in Südafrika, wo Tausende von Felsmalereien entdeckt wurden, die das alltägliche Leben der Afrikaner aus vergangenen Epochen darstellen.

Diese Felsmalereien waren ein künstlerischer Ausdruck, ein Mittel zur Vermittlung einer bestimmten Lebensweise, und in unruhigen Zeiten nutzten die Maler ihre Kunst, um Szenen der Disharmonie und Ungerechtigkeit darzustellen.

In der Blombos-Höhle in Südafrika wurden Muschelperlen in Form einer Halskette gefunden, deren Alter auf etwa 75.000 Jahre geschätzt wird.

Die frühesten bekannten Skulpturen sind Terrakotta-Köpfe aus der Nok-Kultur in Nigeria. Unter den faszinierenden Kunstwerken Afrikas sind die Masken die faszinierendsten, die für Rituale und Zeremonien immer aufwendig geschmückt wurden. Sie waren schon immer ein wichtiger Teil der traditionellen Kultur und Kunst der Menschen in Afrika südlich der Sahara. Denjenigen, die die Masken bei Zeremonien tragen, wird ein besonderer Status zugeschrieben.

Ein Einfluss auf die europäische und westliche Kunst

Die Vielfalt der aus Afrika stammenden Kunst hing stark von den geografischen Regionen und den in dem jeweiligen Gebiet verfügbaren Ressourcen ab. So verwendeten die Ashanti in Ghana Gold und Bronze, während die Bambara in Westafrika für ihre reich verzierten zeremoniellen Kopfbedeckungen berühmt waren. Im 19. und 20. Jahrhundert wurde dieser besondere Kunsttyp von modernen Künstlern entdeckt, die seine schlichten, aber wirkungsvollen Eigenschaften schätzten.

Künstler wie Matisse, Picasso und Derain waren von dieser Kunstform hingerissen, und es begann eine neue Faszination für abstrakte Kunst zu entstehen, die sie dazu veranlasste, sich vom Naturalismus der westlichen Kunst abzuwenden und sich dem Kubismus zuzuwenden. Picasso selbst begann, Stammesskulpturen zu sammeln, die in Paris aufzutauchen begannen, und er begann auch, seine afrikanischen Masken in seine Kunstwerke einzubringen, wie beispielsweise in seine weiße Skulptur „Kopf einer Frau“.

Ein erneutes Interesse an Stammeskunst

Kunst aus Afrika hat enorm zur Entwicklung moderner Kunstbewegungen wie Kubismus, Fauvismus und Abstraktem Expressionismus beigetragen. Heute ist das Sammeln von Stammes- und zeitgenössischer afrikanischer Kunst deutlich angestiegen, und Museen und Galerien rücken diese Kunstform in den Vordergrund. Historiker betrachten mit neuem Interesse die Bedeutung einiger dieser Stücke und der Menschen, die sie geschaffen haben.

Von Kenth A Bender